Nicht nur in Deutschland haben die Menschen den Wahlkampf der Parteien und die Positionen der Kanzlerkandidaten verfolgt. Den Wahlkampf und das Ergebnis wurden auch im europäischen Ausland mit Spannung und Interesse aufgenommen. Und auch im Ausland blieb nicht verborgen, dass europäische Themen zu kurz angesprochen oder gar nicht erst zur Sprache kamen. Diesen Umstand haben wir mit Sergio Nava von Radio 24 Milano diskutiert. Er hat die möglichen Ursachen und Umstände untersucht und auch die Europa-Union um Stellung gebeten. Dr. Claudia Conen, Landesvorsitzende der EUD Thüringen und Mitglied im Bundespräsidium, hat mit ihm gesprochen.
Seinen Beitrag finden Sie hier
Dr. Conen, die die Europa-Union im ZDF-Fernsehrat vertritt, hatte die Bedeutung der europäischen Theman bereits im Sommer in den entsprechenden Gremien adressiert. Dort ist Europa als Querschnittsthema zwar in allen Fernsehformaten vertreten. Die Herausforderungen lägen in der Erklärung komplexer Zusammenhänge und der ressortübergreifenden Arbeit. "Ich begrüßte, wenn Europa-Themen Platz in allen Formaten der Chefredaktion findne. Das ZDF bleibe aber noch hinter seinen Möglichkeiten zurück", so Dr. Conen. Es gelte, mehr gute Ideen und positive Ansätze aus Nachbarländern zu zeigen. Die Rolle des Europaparlaments sei immer wieder zu verdeutlichen. Wünschenswert wäre es, so Conen, "wenn häufiger und erst recht anlässlich der Bundestagswahl-Berichterstattung die europäischen Zusammenhänge erklärt würden."
Europa-Union Deutschland, Junge Europäische Föderalisten und das Netzwerk Europäische Bewegung hatten schließlich im September einen offenen Brief an die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten verschickt und mehr Europa im Endspurt der deutschen Bundestagswahl-Berichterstattung gefordert.